ES-SIRNAU: Nur ein Drittel der Jugendfußballer der SG Eintracht aus dem Stadtteil


Quelle: Eßlinger Zeitung - 08.06.2010

Von Elisabeth Schaal

Die Anforderungen an einen Sportverein glichen heutzutage eher denen an ein Fitnesscenter, der Verein werde mehr als Dienstleister gesehen: Das tue zwar „ein bisschen weh“, gibt Uwe Buck zu. Doch dies angesichts eines geänderten Freizeitverhaltens und den sich ändernden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nur zu bejammern, bringe den Verein ja nicht weiter, betont der 46-Jährige. Er ist neben Peter Kuderer (Sport) und Sabine Wächter (Öffentlichkeitsarbeit) einer der drei gleichberechtigten Vorsitzenden (Finanzen und Liegenschaften) der SG Eintracht Sirnau.Als Vater dreier sportbegeisterter Söhne erlebt er selbst mit, dass sich die im Verein verbrachte Zeit auf Wettkämpfe und das Training konzentriert: „Danach sind die weg.“ Dass man anschließend zusammensitze oder viel gemeinsam unternehme, funktioniere in Zeiten von Ganztagsschulen und vielfältigen sonstigen Angeboten - „man will seinen Kindern ja was bieten“ - längst nicht mehr. Der Verein als Mittelpunkt eines sozialen Netzwerks, wie er es noch aus der Jugendzeit kenne, sei passé. Wobei Buck ausdrücklich die ältere SG-Vereinsfamilie ausnimmt: „Beim Fußball sind die da. Fußball verbindet.“

Die SG Eintracht Sirnau - 1995 aus der Fusion der beiden 1952 gegründeten SV Eintracht Esslingen und Sportgemeinschaft Sirnau hervorgegangen - hat auf geänderte Anforderungen reagiert. Neben dem Fußball - seit jeher Herzstück des Vereins - wurden Frauengymnastik und Kinderturnen intensiviert, Step-Aerobic und Karate angeboten, für da sich vor allem Sabine Wächter stark gemacht habe. Buck: „Wir müssen neue Felder auftun, um den Leuten was bieten zu können.“

Kooperation mit Tanzclub

Zudem seien Kooperationen nötig und sinnvoll. Beispielsweise jene mit dem Schwarz-Weiß-Club Esslingen beim Kinderturnen: Die Eintracht stellt die Trainerin, geturnt wird gemeinsam mit dem Nachwuchs des Clubs in dessen Tanzsportzentrum in der Berkheimer Limburgstraße. Eine Zusammenarbeit gibt es auch mit der Esslinger Fußballschule und ihrem sportlichen Leiter Martin Hägele, einem Projekt des Stadtverbands für Leibesübungen und seiner Arbeitsgemeinschaft IG Fußball.

Stolz ist der Verein, dessen erste Mannschaft in der Kreisliga A ebenso im Mittelfeld liegt wie die zweite Mannschaft in der Kreisliga B, Staffel 2, auf seine Nachwuchs-Fußballer. Deren Trainer sind verpflichtet, pro Runde mindestens zwei Weiterbildungsmaßnahmen zu absolvieren. Buck: „Wir wollen den Jugendspielern eine vielseitige Ausbildung anbieten und Spaß und Freude am Fußballspielen fördern. Darin sehen wir einen langfristigen Gewinn. Neue Kicker sind in allen Jugend-Mannschaften willkommen.“ Schon die Jüngsten, Bambini und Knirpse, treten gegen das runde Leder. Die E-Jugend ist so stark, dass es drei Mannschaften gibt, jeweils zwei Teams bieten F-, D- und C-Jugend auf. A- und B-Jugend stellen jeweils eine Mannschaft. „Aus Sirnau kommt nur noch ein Drittel der Kicker“, weiß der SG-Vorsitzende: Im kleinsten Esslinger Stadtteil mit seinen rund 860 Einwohnern ist das direkte Einzugsgebiet begrenzt.

Die übrigen Spieler sind in Ober­esslingen, Berkheim, der Pliensauvorstadt, Altbach und der Stadtmitte beheimatet: „Von dort kommen die meisten Spieler der C-Jugend.“ Da Eltern für ihre Sprösslinge meist Fahrdienste zum Trainingsort übernehmen müssten, „können sie auch zu uns nach Sirnau fahren“, sagt der Vorsitzende. Und es gibt noch einen guten Grund, das Trainingsgelände der SG am Rande Sirnaus anzusteuern: Die Jungs sind sehr erfolgreich. So ist die F-Jugend in der Kreisrunde bereits Meister, E-, D- und C-Jugend sind auf dem besten Weg dorthin. Und Erfolg zieht nun mal an.

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