Grün-Rot-Weiß bis zum Wipfel

ES-SIRNAU: Der Stadtteil begrüßt den Mai morgen mit einem Fest rund ums Maibaumstellen

Morgen wird auf der Festwiese hinter dem evangelischen Gemeindehaus in Sirnau der 17. Maibaum in die Senkrechte befördert. Dazu organisiert der Bürgerausschuss wieder eine fröhliche Hocketse für die Bewohner und Besucher des kleinen Stadtteils. Zur Zierde des Baums haben sechs handwerklich geschickte Sirnauerinnen am Wochenende einen riesigen Tannenkranz gebunden.


Von Sylvia Schulze
Quelle: Artikel vom 29.04.2013 © Eßlinger Zeitung

Maibaum Kranzbinden
Sirnauer Frauen haben den Maibaumkranz geflochten.
Nach getaner Arbeit dürfen Silvia Langhirt, Angela Felder, Angelika Locke, Birgit Holler, Tanja Gschwendtner und Daniela Kirchner (von links) auf das gelungene Werk anstoßen.
Foto: Schulze

Im vergangenen Jahr war es so heiß, dass die Helferinnen um Birgit Holler während des Kranzbindens Erfrischungsgetränke und Musik gebraucht hatten. Diesmal findet die Aktion im Hofgut Bräuninger bei kühlen Temperaturen und Dauerregen statt. Das Team ist mit dicken Fleecejacken ausgestattet und wärmt sich die Finger an den Kaffeetassen. Das schlechte Wetter tut der guten Laune aber keinen Abbruch. Es wird viel gelacht und der Sekt ist auch schon offen. „Wenigstens haben wir es trocken“, findet Silvia Langhirt.

Das Grundgestell für den Kranz mit 2,50 Metern Durchmesser liegt auf Holzböcken in der Scheune. Die Aufgabenverteilung hat sich im Lauf der Jahre bewährt. Birgit Holler und Silvia Langhirt, die von Anfang an dabei sind, befestigen die Tannenzweige mit Draht am Gestell. Auch Angelika Locke, Angela Felder und Tanja Gschwendtner beweisen langjährige Erfahrung. „Zwei binden, zwei schneiden Zweige, zwei räumen auf“, sagt Gschwendtner. Für Danie­la Kirchner sind die Abläufe neu, sie ist zum ersten Mal mit dabei. „Ich habe mich durch meine Versuche an Adventskränzen nicht unbedingt qualifiziert“, gesteht sie lachend, packt aber überall tatkräftig mit an. Schon nach einer Stunde ist der Kranz fertig, die Damen sind zufrieden. Jetzt geht es ans Schmücken. Dazu werden Bänder in den Esslinger Farben Grün, Rot und Weiß zurechtgeschnitten. Sie dürfen nicht länger als ein Meter sein, sonst verheddern sie sich im Wind. Weil niemand ein Maßband dabei hat, einigt man sich anhand der Körpergröße von Angela Felder auf eine Länge. Schön sieht der geschmückte Kranz aus. „Ein bisschen wie eine italienische Pizza“, findet Silvia Langhirt.

Inzwischen hat sich auch Robert Schwarz vom Bürgerausschuss dazu gesellt. Schwarz unterstützt die Damen mit fachlichem Rat und hat schwäbischen Quittenlikör mitgebracht. Zusammen mit Manfred Gschwendtner ist er dafür verantwortlich, dass der 15 Meter hohe Maibaum schlussendlich sicher steht. „Der Baum muss mit einer Seilwinde gesichert werden, alles andere wäre zu gefährlich“, erklärt Schwarz.

Die Sirnauer verstehen zu feiern

Heute wird der Baum gerichtet und die Schilder aufgehängt, auf denen die Namen der ortsansässigen Handwerker, Büros und Vereine stehen. „Alles, was in Sirnau so vertreten ist“, erzählt Tanja Gschwendtner. Dazu gehören auch alle Sirnauer Straßennamen. Das sind im kleinen Stadtteil alles Wege, die - vom Bussardweg bis zum Zeisigweg - hauptsächlich Vogelnamen tragen.

Morgen, Dienstag, geht das Fest um 16 Uhr auf der Festwiese los. Diesmal übernimmt die Narrenzunft Goiswoid Hexa die Bewirtung. Vom Nachmittag an gibt es Kaffee und Kuchen, Getränke und Leckeres vom Grill. Dazu findet ein Hunderennen statt, und es gibt ein abwechslungsreiches Kinderprogramm. Um 18 Uhr wird schließlich der Maibaum in die Vertikale gehievt. Nach getaner Arbeit machen die Sirnauer und ihre Gäste dem Namen Hocketse alle Ehre. „Das kann spät werden. Wir Sirnauer sind gute Sitzenbleiber“, prophezeit Daniela Kirchner.

 


 

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