Quelle: Artikel vom 21.06.2016 © Eßlinger Zeitung

Sirnau ist von 1932 an als Arbeitslosensiedlung auf einem Gelände entstanden, das Esslingen drei Jahre zuvor von der Gemeinde Deizisau erworben hatte. In ihrem kulturgeschichtlichen Stadtführer „Esslingen am Neckar“ schreiben Christian Ottersbach und Mario Augustin zudem, dass 1931 eine kleine Anzeige in der Eßlinger Zeitung auf die geplante „Erwerbslosenrandsiedlung“ verwies. Das Interesse an den 24, später 50 Siedlerstellen war groß, denn 9000 Personen waren damals im Arbeitsamtsbezirk Esslingen arbeitslos. Die Siedler mussten ihre Häuser weitgehend in Eigenarbeit erstellen, Maschinen kamen dabei kaum zum Einsatz. „Unter diesen Bedingungen erlebte die Nachbarschaftshilfe eine Blütezeit und begründete den engen Zusammenhalt unter den Siedlern“, schreiben die Autoren in ihrem Buch. Dieser bewährte sich auch vier Jahrzehnte später, als die Esslinger Stadtverwaltung Sirnau in ein Industriegebiet verwandeln wollte: „Massiver Protest und gemeinschaftliche Initiativen der Bewohner verhinderten dies.“

Das gute nachbarschaftliche Klima hält sich laut den Aussagen der aktuellen Sirnauer auch heute noch. Mittlerweile leben in dem Stadtteil nach den jüngsten Zahlen der Verwaltung knapp 800 Personen. Die Statistik mit dem Datenstand vom 31. Dezember 2015 verdeutlicht indes, dass der Ausländeranteil in Sirnau sehr gering ist. Mit einer Kinderquote unter 15 Jahren von 12,5 Prozent liegt der Stadtteil etwas unter dem Esslinger Durchschnitt (13,6 Prozent). Ähnlich sieht es bei der sogenannten Altenquote (mehr als 65 Jahre) aus. Hier kommt Sirnau auf 20,3 Prozent, während die Stadt einen Wert von 20,8 aufweist. In Bezug auf die Erwerbsfähigkeit liegt Sirnau allerdings über dem Esslinger Durchschnitt (65,5 Prozent). Denn in dem Stadtteil sind 67,2 Prozent der Menschen zwischen 15 und 65 Jahren alt.

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