ES-SIRNAU: Krabbelgruppe sammelt 820 Euro für Nestschaukel auf dem Spielplatz

„Jetzt schaukelt sich’s ganz schön in dieser Ecke“, sagt Gebhard Räcke, der stellvertretende Leiter des städtischen Grünflächenamts, mit einem Schmunzeln. Für den jüngsten Nachwuchs gibt’s auf dem Spielplatz neben der evangelischen Kirche in Sirnau neben Rutsche und Matschtisch nämlich nicht nur Doppelschaukel und Federwipptiere, sondern seit Kurzem auch eine Nestschaukel.

Quelle: Esslinger Zeitung - 04.06.2013
Von Elisabeth Schaal


Die Initiative dafür ging von der Krabbelgruppe der evangelischen Kirchengemeinde aus. Regelmäßig jeden Mittwochvormittag treffen sich in einem Raum in der Kirche einige Mütter aus Sirnau und umliegenden Kommunen. „Die Mütter unterhalten sich und die Kinder spielen. Das ist einfach gemütlich“, sagt Birgit Kroll. Bei schönem Wetter zieht es die Gruppe mit Leiterin Jasmin Keminer hinaus ins Freie und nur ein paar Schritte weiter zumbenachbarten Spielplatz vor dem Siedlerheim. Das dortige Angebot richtet sich sowohl an Kleinkinder als auch an ältere Mädchen und Jungs sowie Jugendliche.
„Es gibt dort zwar schöne und von uns gern genutzte Spielgeräte, aber für unsere Kinder im Alter von 18 bis 30 Monate gab es keine geeignete Schaukel. Die beiden vorhandenen Geräte sind für unsere Kleinen einfach zu breit und die Gefahr, dass sie herunterfallen und sich verletzen, ist groß“, weiß Keminer. Klar war der Gruppe aber auch, dass die Stadt als Träger des öffentlichen Spielplatzes angesichts knapper Kassen nicht gerade voller Begeisterung den Sirnauern ihren Wunsch nach einer kleinen Nestschaukel erfüllen würde. Zumal ein solches Spielgerät individuell für jeden Platz gefertigt werden muss und sich die Kosten samt Installation schnell auf einige Tausend Euro belaufen.
Die engagierten Gruppenmitglieder ließen jedoch nicht locker und starteten deshalb im vergangenen November einen Spendenaufruf. Mit ihrem Anliegen wandten sie sich an Firmen, Vereine und Privatleute, um doch noch ans Ziel zu kommen. Ihr Ansinnen verhallte nicht ungehört und die Krabbelgruppe sammelte inklusive eines Glühweinverkaufs im Winter immerhin 820 Euro. Geld, das dem  Grünflächenamt zugunsten des Projekts übergeben wurde.

Gesamtinstallation kostet 4700 Euro

Das stabile rot-gelbe Spielgerät samt Installation kostete allerdings 4700 Euro. Und so waren es letztlich weder das Geld, noch das große Engagement der Mütter, die das  Grünflächenamt überzeugten: „Es ist zwar wichtig, dass wir von solchen Initiativen wie der Krabbelgruppe Signale bekommen, wo etwas zu tun wäre. Und jeder Hinweis ist hochwillkommen“, betont Räcke. Allerdings müssten bestimmte Kriterien erfüllt sein, bevor ein zusätzliches Spielangebot aufgebaut werde. Schließlich gebe es für Esslingen eine Spielraumleitplanung und das dafür zuständige Grünflächenamt müsse die Situation in der Gesamtstadt im Auge behalten: „Wir müssen die Spielplätze möglichst gerecht ausstatten.“
Doch die Überprüfung, ob das weitere Angebot im Sirnauer Finkenweg objektiv nötig ist, ob es genügend potenzielle kleine Nutzer im Umfeld gibt und ob der Platz schon bisher stark frequentiert ist, war ganz im Sinne der Krabbelgruppe ausgefallen. Die Stadt hat den größten finanziellen Batzen zur Nestschaukel beigesteuert und Räcke lobt: „Schön, dass sich die Sirnauer so engagiert haben. Uns tut die Spendensumme von 820 Euro gut. Wir haben speziell eine Nestschaukel für Kleinkinder installiert. Schließlich wollen wir nicht, dass sie beim Schaukeln von den größeren Kindern verdrängt werden.“
Derweil freuen sich Jasmin Keminer und ihre engagierten Mitstreiterinnen, die bei ihrem Vorhaben vom Sirnauer Bürgerausschuss unterstützt worden waren: „Die Schaukel stand plötzlich da. Mitarbeiter des Grünflächenamts haben sie aufgestellt, denn aus Haftungsgründen durften wir das natürlich nicht selbst erledigen. Das Spielgerät wird nicht nur von den Kleinen aus unserer Krabbelgruppe sehr gern angenommen, sondern auch von anderen Kleinkindern aus unserem Stadtteil. Die Nestschaukel ist eine echte Bereicherung für diesen Spielplatz.“

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